Die technische Lage bei WTI und Brent deutet derzeit verstärkt auf einen Ausbruch auf der Oberseite hin. Damit würde auch ein Bruch des übergeordneten Widerstandsbereiches einhergehen und theoretisch dürfte es im Anschluss zu einer dynamischen Aufwärtsbewegung bei den Rohölnotierungen kommen. Dieses Szenario steht allerdings in einem deutlichen Widerspruch zur fundamentalen Lage. Hier diktiert weiterhin die OPEC das Bild und das Erdölkartell hat mit der umgesetzten Produktionskürzung ein positives Signal gesendet. Allerdings ist auch hier nicht alles Gold was glänzt.

Übergeordnete Marktsituation WTI – 02. März 2017

Das technische Bild gestaltet sich wie oben bereits angesprochen vielversprechend. Durch die ansteigenden Tiefs auf der Unterseite (49,40 USD, 50,50 USD und 51,90 USD) steigt der Druck auf den übergeordneten Widerstandsbereich zwischen 55,05 und 55,15 USD. Grundsätzlich impliziert diese technische Ausgangslage einen Ausbruch auf der Oberseite, da die Marktteilnehmer bereits nach kleineren Korrekturen zugreifen und die Nachfrage hierdurch insgesamt ansteigt.

Bislang ist ein bullisher Ausbruch aber noch nicht vollzogen und auf dem derzeitigen Kursniveau empfiehlt es sich auch erst neue Long-Positionen zu eröffnen, wenn hier ein abschließendes bullishes Signal generiert worden ist.

Das Risiko liegt derzeit hauptsächlich auf der fundamentalen Seite. Nach Angaben von Bloomberg, Reuters und OPEC Secondary Sources wurde im Januar mit einer Reduzierung um insgesamt 1,07 Millionen Barrel pro Tag eine Erfüllungsquote von 91 Prozent erreicht. Die IEA bestätigte diese Zahl in ihrem jüngsten Monatsbericht und berichtete eine „Compliance Rate“ von 90 Prozent. Dies ist allerdings hauptsächlich auf die Reduzierung durch Saudi-Arabien zurückzuführen. Andere Kartellmitglieder wie bspw. der Irak halten ihre geplanten Förderkürzungen bislang kaum ein. Hier könnte es in Zukunft also zu Auseinandersetzungen kommen, welche eine noch weiterreichende Einigung gefährden.

Am Montag bemängelte bereits der OPEC-Generalsekretär Mohammed Barkindo den Verzug von Nicht-OPEC-Mitgliedern bei der Begrenzung ihrer Erdölförderung.

Eben diese wäre aber nötig, um das steigende Schieferölangebot aus den USA zu kompensieren. Lau Baker Hughes stieg die Anzahl der Erdölbohrtürme in den USA in der vergangenen Woche auf 602 nach 597 zuvor. Zuletzt wuchs die US-Ölproduktion mit rund 500.000 Barrel pro Tag.

Die US-Erdöllagerbestände stiegen nach Angaben der EIA auch in der vergangenen Woche an. Allerdings fiel der Anstieg mit 1,5 Millionen Barrel weniger stark aus als zunächst prognostiziert (3 Millionen Barrel).

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

53,35 USD

54,60 USD

53,10 USD

55,05 USD

52,55 USD

55,15 USD

51,90 USD

55,75 USD

51,40 USD

56,30 USD

Marktsituation Brent – 02. März 2017

Bei Brent ist eine vergleichbare technische Ausgangssituation gegeben wie bei WTI. Auch wird im H4-Chart eine aufsteigende Dreiecksformation ersichtlich, welche durch den übergeordneten Widerstandsbereich zwischen 57,50 USD und 58,50 USD auf der Oberseite begrenzt ist. Auch hier gilt, dass neues Anstiegspotenzial erst über diesem Widerstand gegeben ist.

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Solange Brent unter diesem Bereich notiert, sollten Anleger sich mittelfristig nicht positionieren sondern klare Handelssignale zunächst abwarten.

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