Die Edelmetalle konnten als Assetklasse von der US-Wahl nicht profitieren und zählen auch 10 Tage danach zu den größten Verlierern. In der vergangenen Handelswoche wurde neben der 200er-EMA auch die wichtige Unterstützung bei 1.240,- USD aufgegeben. Insbesondere der starke US-Dollar und die zunehmende Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung durch das FED im Dezember wirken sich hier negativ auf Gold und Silber aus. Hinzu kommen steigende Renditen an den Anleihemärkten. Hier ergibt sich für Anleger nun eine weitere Alternative zu den Edelmetallen, was das weiterhin geringe Käuferinteressen derzeit belegt.

Marktsituation Gold – 18. November 2016

Nachdem das gelbe Edelmetall die 200er-EMA (blau gestrichelt) bearish getriggert hatte, konnte auch die Unterstützung bei 1.240,- USD keine nennenswerte Stabilisierung mit sich bringen. Vielmehr fielen die Notierungen bei Gold sofort in Richtung der Verlauftiefs vom 28. März und 01. Juni dieses Jahres.

Den derzeitigen Tiefpunkt der aktuellen Abwärtsbewegung markierte Gold zu Beginn der Handelswoche bei 1.211,- USD. Nachdem das temporäre Tief hier erreicht wurde setzte eine Stabilisierung ein, welche das gelbe Edelmetall in der Spitze auf 1.232,- USD brachte. Eine bullishe und starke technische Gegenbewegung sieht anders aus! Anleger sollten daher davon ausgehen, dass das bearishe Momentum auch weiterhin fester Bestandteil des kruzfristigen Handels bleibt. Sollten die Aktien- und Anleihemärkte zu einer zweiten dynamischen Aufwärtsbewegung ansetzen, dürfte im Zuge dieser Bewegung auch Gold wieder verstärkt unter Druck geraten.

Sofern es Gold nicht gelingt die Unterstützung bei 1.205,- USD zu verteidigen, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Verlaufstiefs aus Dezember 2015 bei 1.245,- USD ins Auge gefasst werden. Bis dahin dürften die eingezeichneten Unterstützungen (grün) nur marginal für Unterstützung sorgen.

Unterstützungen und Widerstände Gold:

Unterstützungen

Widerstände

1.211,- USD

1.233,- USD

1.205,- USD

1.241,- USD

1.190,- USD

1.266,- USD

1.170,- USD

1.278,- USD

1.130,- USD

1.307,- USD

Marktsituation Silber – 18. November 2016

Auch Silber konnte sich trotz der bisherigen relativen Stärke gegenüber Gold dieser Entwicklung nicht entziehen und musste ebenfalls stärkere Kursverluste in der vergangenen Handelswoche hinnehmen. Dabei wurde neben der 200er-EMA auch die seit April dieses Jahres bestehende Aufwärtstrendlinie bearish getriggert. Hieraus ergibt sich für die kommenden Handelstage zunächst ein stärkeres Verkaufsignal, welches weitere Abgaben nach sich ziehen dürfte.

Wie auch bei Gold konnte es Silber im Rahmen der Stabilisierung nicht gelingen eine stärkere technische Gegenbewegung zu etablieren. Vielmehr korreliert Silber derzeit um das 76,4er-Retracement der seit Mai bestehenden Aufwärtsbewegung. Damit ist grundsätzlich noch einer kleiner Hoffnungsschimmer für das Bullenlager gegeben. Eine hohe Wahrscheinlichkeit für nachhaltig steigende Notierungen ist damit aber nicht gegeben.

Vielmehr sollten Anleger einen Rücklauf an die 200er-EMA und die Aufwärtstrendlinie nutzen um entweder Shortpositionierungen aufzubauen oder Longpositionen abzubauen, da die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung derzeit höher einzuschätzen ist als eine zügige Befreiung aus dem bearishen Momentum.

Unterstützungen und Widerstände Silber:

Unterstützungen

Widerstände

16,63 USD

17,22 USD

16,34 USD

17,52 USD

15,80 USD

17,72 USD

14,80 USD

18,10 USD

14,61 USD

18,42 USD

Edelmetalle leiden unter den Erwartungen:

Des einen Freud ist des anderen Leid. So gesehen verhält es sich derzeit zwischen den Edelmetallen auf der einen und den Anleihen- und Aktienmärkten auf der anderen Seite.

Während die Aktiemärkte teilweise deutlich zulegen können und die Anleiherenditen wieder deutlich anziehen, kommen Gold und Silber nach einer ausgedehnten Erholung in der ersten Jahreshälfte wieder deutlicher unter Druck. Das Jahreshoch des gelben Edelmetalls ist mit 1.375,- USD mittlerweile wieder ein gutes Stück entfernt und auch die übergeordnete Konsolidierungsformation wurde bearish aufgelöst, sodass alsbald nicht mit nachhaltig steigenden Notierungen zu rechnen ist.

Die Erwartungen an den US-Präsident Donald Trump spielen dabei eine entscheidende Rolle und zeigen, dass neben der Notenbankpolitik die Wirtschaft selbst noch die wichtigste Rolle bei den Kursentwicklungen einnimmt.

Durch das milliardenschwere Konjunkturpaket über das derzeit spekuliert wird, dürfte die amerikanische Wirtschaft wieder in Schwung kommen und stärkere Wachstumsraten erzielen. Im Zuge dessen steigen auch die Inflationserwartungen wieder deutlicher an, was den Druck auf die amerikanische Notenbankpolitik erhöht, da diese nach wie vor in erster Linie der Preisstabilität verpflichtet ist. Um den Inflationserwartungen entgegen zu wirken müsste das FED die Zinsen schneller anheben als ursprünglich erwartet. Mit steigenden Zinsen und einem anziehenden US-Dollar steigen auch wieder die Renditen der Anleihen.

Insgesamt ergibt sich aus dieser Entwicklung ein Umfeld, welches zu Lasten der Edelmetalle geht, die traditionell unter einem steigenden US-Dollar leiden und mit steigenden Zinsen auch erneut Konkurrenz bekommen wenn es darum geht, das Geld in „Sicheren Häfen“ anzulegen.

In Ihrer gestrigen Rede vor einem Kongressausschuss verwies FED-Präsidentin Yellen nochmals darauf, dass eine Zinsanhebung relativ bald angebracht sein könnte. Damit ist aktuell fast davon auszugehen, dass das FED im Dezember die Zinsen anheben wird. Laut dem FedWatch-Tool der CMW wird die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario auf derzeit 90,6 Prozent taxiert.

Ausblick für Gold:

Die temporäre Korrekturformation in den untergeordneten Zeiteinheiten hat das gelbe Edelmetall im späten gestrigen Handel bearish aufgelöst. Damit dürfte die bevorzugte Handelsrichtung in den kommenden Tagen gen Süden gerichtet sein.

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Lediglich eine Verteidigung der Unterstützung bei 1.211,- USD am heutigen Handelstag eröffnete die Möglichkeit, das Momentum nochmals zu drehen. Voraussetzung wäre hier allerdings ein zeitnaher Anstieg über den Widerstand bei 1.233,- USD.

Ausblick für Silber:

Auch Silber hat die Konsolidierungsformation bearish aufgelöst und dabei auch die Unterstützung bei 16,63 USD zwischenzeitlich aufgegeben. Auch hier besteht eine Chance der Bodenbildung sofern dieser Bereich am heutigen Handelstag verteidigt werden kann. Ansonsten rücken die o.a. Kursziele in Shortrichtung zur kommenden Handelswoche auf die Agenda.

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Gold/ Silber Ratio:

Das Gold/Silber Ratio liegt anhand der derzeitigen Kursniveaus bei 72,21 und hat damit in den vergangenen Tagen wieder deutlich zugelegt. Damit konnte das Gold/Silber Ratio die Überbewertung zu Gunsten von Gold nicht weiter abbauen und liegt damit weiterhin deutlich über dem historischen Durchschnittswert.

Im Durchschnitt lag die Ratio in den vergangenen 60 Jahren bei 57,6 mit einer Standardabweichung von 17,3. Am 01. März dieses Jahres notierte die Ratio noch bei 83 Punkten und damit 3 Punkte über dem historischen Wendepunkt von 80. Aufgrund des Gold/Silber Ratios besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die relative Stärke von Silber aus den vergangenen Wochen beibehalten wird.

Palladium & Platin:

Platin kam in der vergangenen Handelswoche wie auch Gold und Silber wieder verstärkt unter Druck. Dabei wurde das Tief vom 21. Oktober erneut getestet und bestätigt. Damit hat sich der Test der 200er-EMA abschließend als bearisher Abpraller herausgestellt und in den kommenden Tagen muss auch hier mit weiter fallenden Notierungen gerechnet werden. Dieses Szenario würde sich endgültig etablieren, sofern die Unterstützung bei 923,- USD nachhaltig bearish getriggert werden würde.

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Im Anschluss stünden die Unterstützungen bei 906,- USD und 897,- USD auf der Agenda. Da diese Unterstützungen direkt unter dem aktuellen Unterstützungsbereich bei 923,- USD verlaufen, erscheint eine zähe Richtungsentscheidung denkbar. So könnte Platin bspw. mehrere Tage Notierungen um den Unterstützungsbereich herum aufweisen, bevor dann die Abwärtsbewegung endgültig wiederaufgenommen und ausgedehnt wird.

Ein direkter Abverkauf unter diesen Unterstützungsbereich ist allerdings ebenfalls realistisch, da hierunter einige Stopps zu vermuten sind, welche eine schnelle dynamische Abwärtsbewegung nach sich ziehen können.

So oder so sollten Anleger in den kommenden Handelstagen den Platinkurs aufmerksam verfolgen um sich eventuell gebende Tradingchancen optimal zu nutzen. 

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Palladium konnte auch in der vergangenen Handelswoche die Aufwärtsbewegung weiter dynamisch fortsetzen und dabei den übergeordneten Widerstandsbereich zwischen 727,- USD und 746,- USD ins Visier nehmen. Hier steht für Palladium jetzt eine richtungsweisende Handelsentscheidung an.

Bei einem bullishen Bruch des Widerstandes und der Erreichung eines neuen Jahreshochs, bestünde das Potenzial für einen weiteren Kursanstieg bis auf 800,- USD bzw. 832,. USD. Hier befinden sich die zwischenzeitlichen Jahreshochpunkte aus 2015.

Auch wenn dieser Widerstand nicht sofort egalisiert werden kann und Palladium zunächst eine temporäre Konsolidierung vollzieht, bleibt das Chartbild bullish.

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Benedikt Wachsmann arbeitet als Chartanalyst für RoboForex.de und veröffentlicht jede Woche sehr anschauliche Einschätzungen der aktuell beliebtesten Märkte.

Schon vor dem Beginn seines Studiums zum Diplom-Finanzwirt, welches er erfolgreich abschließen konnte, sammelte Herr Wachsmann die ersten Erfahrungen an den Kapitalmärkten. Nach nur kurzer Zeit entdeckte er den charttechnischen Ansatz für sein eigenes Trading und spezialisierte sich daraufhin auf dem Gebiet der technischen Analyse.

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